Durch ein hohes Verkehrsaufkommen und ihre Tallage ist die Stadt Stuttgart an manchen Stellen mit starker Luftverschmutzung konfrontiert. Die zulässige Feinstaubmenge von 50μg/cbm (PM10) wird an 91 Tagen im Jahr überschritten, öfter als in jeder anderen deutschen Stadt. Die Stadt ergreift verschiedene Maßnahmen, um dieser Herausforderung zu begegnen. Eine davon ist eine Mooswand. Moos nimmt die Nährstoffe nicht durch die Wurzeln auf, sondern wandelt Nitratpartikel aus der Luft in Biomasse um. Dieser Effekt ist unter Laborbedingungen nachgewiesen, aber der Einfluss auf die Luftqualität im urbanen Maßstab wurde bisher noch nicht ausgewertet.
Die Stadt Stuttgart hat das ITKE mit dem Entwurf und der Konstruktion einer Großversuchsanlage entlang der stark befahrenen Neckarstraße beauftragt. Partner für diese Langzeituntersuchung der Luftqualität sind das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS) für die botanischen Aspekte und das Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK), Universität Stuttgart.
Das Foto von Martin Nebel (SMNS) zeigt kleine Staubpartikel von ca. 2 Mikrometer Größe auf der Oberfläche eines Moosblatts, bereits teilweise abgebaut.